Akzeleratoren werden oft von Konzernen oder größeren Interessenten ins Leben gerufen, um Start-Ups durch die ersten Wochen zu helfen. Das Angebot besteht in der Regel nicht nur aus finanzieller Unterstützung, sondern auch aus zur Verfügung gestellter Expertise. In mehreren Wochen oder Monaten werden Programme von den Start-Ups durchlaufen. Meist werden in dieser Zeit sowohl Büroräume als auch Beratungen in Bereichen wie Teambuilding, Finanzen, Steuern und Recht durchgeführt. Einige Anbieter stellen ganze Seminare und Kurse zur Weiterbildung für Themen, wie zum Beispiel Buchhaltung zur Verfügung.[1]
Inkubatoren ähneln Akzeleratoren in vielen Hinsichten, sind aber oft enger mit dem Start-Ups verbunden und verteilen größere Geldsummen. Im Gegenzug dazu müssen aber häufig höhere Unternehmensanteile Anteile abgegeben werden.
Wie weit die Geschäftsidee ausgereift sein muss, um in ein Programm aufgenommen zu werden, ist je nach Anbieter unterschiedlich. Auch die Dauer variiert von wenigen Wochen bis zu einem ganzen Jahr. Des Weiteren sind Akzeleratoren oft branchenorientiert angeordnet. So gibt es für die Tech-, Medizin-, oder Hardwarebranche spezialisierte Anbieter, die in ihren Bereichen über ein großes Netzwerk verfügen. Ein weiterer Unterschied liegt bei der Natur des Anbieters. Während Akzeleratoren von großen Konzernen oft Anteile der Start-Ups haben wollen, sind staatlich geförderte Programme weniger gewinnorientiert, sondern hoffen meist lediglich auf die Ansiedlung des Start-Ups in ihrer Region.
Im Folgendem werden mehrere Akzeleratoren aufgeführt, wobei die Reihenfolge keinesfalls wertend ist. [2]
Der Akzelerator APX wird gemeinsam vom Axel-Springer Verlag und Porsche geführt arbeitet mit jungen Start-Ups zusammen und haben ihren Sitz in Berlin. Die Motivation ist es nicht nur Europas führender frühphasen Venture-Capital Geber zu werden, sondern auch hohe Renditen für die Investoren zu erwirtschaften. Der Slogan „Early-stage Investor. Long-term partner. “ lässt außerdem auf eine nachhaltige Kooperation schließen. Die intensiven Programme sind in der Regel auf 3 Monate ausgesetzt. Die Start-Ups erhalten Anfangs in der Regel 50.000€ für 5% der Unternehmensanteile und haben später die Möglichkeit mit bis zu 500.000€ Unterstützt zu werden.
1st Mover ist ebenfalls ein bekannter Deutscher Inkubator mit finanziellen Zuschüssen von bis zu 100.000€ pro Teilnehmer. Das Düsseldorfer Unternehmen hat sich hauptsächlich auf digitale Geschäftsmodelle konzentriert, wobei auf der Website auch Betreuung in anderen Sektoren angeboten werden. Sie bieten neben grundlegender Beratung auch Mentoring und Netzwerke Des Weiteren konzentrieren sich 1st Mover auf die Suche und Vermittlung geeignet.
Hubraum ist ein Inkubator der Telekom und bietet seit 2012 Coworkingplätze, Finanzierungen und mehr. Besonders zum Beginn stach der Ansatz des Coporates, Start-Ups mit bis zu 300.000€ zu finanzieren, heraus. Unternehmen wie Relayr und Blinkist wurden durch den Inkubator ebenfalls unterstützt. Aktuell hat das Unternehme aber mehr und mehr mit Konkurrenz zu kämpfen und sich daraufhin neu ausgerichtet. Mittlerweile werden Investments in Höhe von 1 mio € gemacht und Start-ups unterstützt, von deren Ideen die Telekom profitieren kann, wobei besonders die Netzentwicklung im Vordergrund steht.
Gateway 49 ist der wichtigste regionale Akzelerator für Lübeck und Schleswig-Holstein und wird von EU-Geldern, dem Bund und dem Land unterstützt. Durch die Zusammenarbeit mit Unterstützern wie Dräger, Possehl aber auch der Uni- und Th-Lübeck kann Gateway 49 mit einem starken Netzwerk überzeugen. Neben finanzieller Hilfe von bis zu 30.000€ pro Jahr ist ein weiterer Vorteil, dass im Gegenzug keine Anteile abgegeben werden müssen und trotzdem enge Betreuung und Unterstützung geboten wird. Jedes Jahr werden 15 Start-Ups nach dem Bewerbungsverfahren gewählt, von denen 10 Teams das Early Stage Programm und 5 das Later Stage Programm durchlaufen.
Neben herkömmlichen Akzeleratoren gibt es auch einige mit besonderen Angeboten, wie zum Beispiel der German Accelerator. Der Akzelerator spezialisiert sich auf deutsche Start-Ups, die sich in den USA oder Asien etablieren wollen und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert. Ziel des Akzelerators ist es deutsche Start-Ups fit für den amerikanischen und asiatischen Markt zu machen. Die Start-Ups profitieren nicht nur von 10 Jahren Erfahrung, sondern auch von mehr als 500 Teilnehmern, die insgesamt ca. 5 Milliarden USD erhielten und somit über ein ausgebautes Netzwerk verfügen. Die internationalen Büros liegen im Silicon Valley, New York und Singapur.