Im Folgenden werden die wichtigsten digitalen Geschäftsmodelle vorgestellt. Zudem wird beschrieben, für wen die Geschäftsmodelle geeignet sind und was beachtet werden muss. Hierbei ist zu erwähnen, dass es in der Praxis üblich ist, die verschiedenen Geschäftsmodelle zu kreuzen und zu verbinden, wobei die Grundideen bestehen bleiben.
Beim Freemium-Modell wird Umsatz generiert, indem das Unternehmen den Kunden einen Teil seines Produktes kostenfrei zur Verfügung stellt und einen anderen zum Verkauf anbietet. Die große Herausforderung ist es hierbei den Punkt zu finden, an welchem der kostenfreie Teil genug Kunden anzieht aber gleichzeitig der kostenpflichtige Teil attraktiv bleibt. Das Freemium-Modell funktioniert am besten für Unternehmen, die mehrere Produkte oder ein Produkt mit breit aufgestellten Funktionen anbieten, damit die Aufteilung in kostenfreien und kostenpflichtigen Teil möglich bleibt. Allerdings sollten die Aufwendungen für das kostenlose Produkt für das Unternehmen nicht allzu hoch sein, da es einige Zeit dauern kann, bis der kostenpflichtige Teil Umsatz generiert. Hinzu kommt, dass eine Korrekturmöglichkeit vorhanden sein sollte, welche den Umfang des kostenfreien Angebots regulieren kann, falls der kostenpflichtige Teil zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Das kostenfreie Produkt sollte so vermarktet werden, dass es maximale Aufmerksamkeit generiert. Unternehmen, die sich diesem Geschäftsmodell bedienen sind unter anderem Dropbox und LinkedIn.[1] [2]
Das On-Demand-Modell funktioniert, indem Produkte auf Abruf produziert werden. Dabei bestehen die Produkte oft aus Dienstleistungen wie Service oder Lieferungen aber auch Transport. Oft werden beim On Demand Modell herkömmliche Produkte oder Dienstleistungen über digitale Wege vertrieben. Die Monetarisierung wird oft durch Vermittlungsprovision oder durch geschaltete Werbung auf Vermittlungsplattformen realisiert. Bei diesem Modell ist es von besonderer Bedeutung einschätzen zu können, ob eine Nachfrage nach schneller Verfügbarkeit von Dienstleistung oder Ware (Lieferdienste) auseichend ist, um Gewinn zu machen. Für Unternehmer ist es beim On-Demand-Modell möglich auch in einen herkömmlichen Markt einzusteigen und diesen durch schnellere Dienstleistungen zu optimieren. Beispielunternehmen sind in diesem Fall unter anderem FedEx und Uber, wobei letzterer die Schnittstelle mit der eigenen App zwischen den Fahrern und den Kunden bildet.[3] [4]
E-Commerce ist ein sehr allgemeiner Begriff, der ein digitales Geschäft beschreibt in welchem Produkte und/oder Dienstleistungen verkauft werden. Der große Unterschied zwischen einem herkömmlichen Laden in der Innenstadt ist die räumliche Unbegrenztheit, die sich auf alle Bereiche des Unternehmens auswirkt. Da die Produkte weltweit über das Internet vertrieben werden, ist es nicht einfach, die Kommunikation mit den Kunden zu bewerkstelligen. Aus diesem Grund sollten Produkte vertrieben werden, die wenig bis keine Beratung benötigen. Die große Herausforderung im E-Commerce ist die globale Konkurrenz, die einen hohen Preisdruck mit sich bringt. Da man aber trotzdem herausstechen will, muss viel Geld ins Marketing fließen. Hinzu kommt die Zahlungs- und Datensicherheit, die zu jeder Zeit zu gewährleistet ist. Trotz der Herausforderung ist das Potential von E-Commerce groß, wie Amazon, Netflix und Co unter Beweis stellen. [5] [6]
Abonnements liefern regelmäßige Einkünfte für das Unternehmen, da das Produkt nicht nur zu einem einmaligen Zeitpunkt vertrieben wird, sondern zu regemäßigen Abständen. Als Produkte eignen sich hierfür nicht nur Software, Musik und Speicher, sondern auch Autos per Carsharing. Da sich immer mehr Konsument:innen von Besitzansprüchen auf Güter wie Autos und anderem trennen, ist es möglich immer mehr Produkte im Abonnements-Modell anzubieten. In Ländern wie zum Beispiel Japan werden mittlerweile auch Luxushandtaschen verliehen. Bei diesem Geschäftsmodell ist ein wahrscheinlich aufkommender Mehraufwand zu kalkulieren, da man sich um die Wartung und Verwaltung der Produkte kümmern muss. Weil diese nicht fester Besitz der Kunden sind, kommen Schäden oder Probleme meist auf den Anbieter zurück. Das Ziel hinter dem Abonnementmodell, ist es die Kunden dauerhaft an das Unternehmen zu binden, um einen konstanten Geldfluss zu generieren. Man muss aber auch hier konkurrenzfähig sein, da die Kunden regelmäßig die Möglichkeit haben auf andere Produkte umzustellen. Spotify und Netflix sind die bekanntesten Vertreter dieses Modells und sind ebenfalls ständig darauf bedacht ihre Softaware und das Angebot zu verbessern, um der Konkurrenz standzuhalten.[7]
Das Unternehmen stellt bei diesem Modell eine Plattform zu Verfügung, auf der Kund:innen sowohl Dienstleistungen anbieten als auch beanspruchen können. Wieviel Einfluss der Plattformanbieter auf das Plattformgeschehen hat, variiert von Anbieter zu Anbieter. Geeignet ist dieses Modell vor allem, für Unternehmer, die bereits über ein Netzwerk verfügen oder einen Markt entdeckt haben, der viel Potential hat. Monetarisiert wird die Plattform entweder durch Werbung, Provision oder kostenpflichtigen Modifikationen. Das Peer to Peer Modell lässt sich bezüglich der Monetarisierung auch nicht von anderen Modellen trennen. Die Ziele des Betreibers sollten sein, dass sich die Plattform etabliert, eine Reputation gewinnt, viel Frequenz hat und das Netzwerk Erlebnis optimiert wird.[8] [9]
Mit einer Open Source Software setzt man sich von anderen Anbietern insofern ab, als dass verschieden Entwickler an einem öffentlichen Quellcode arbeiten. Die große Herausforderung hierbei ist es Umsatz zu generieren. Der Umsatz wird hierbei nicht über den Verkauf der Software, sondern mit softwarebezogenen Dienstleistungen erwirtschaftet. Geeignet ist dieses Modell vor allem für Experten, die in der Lage sind, Serviceleistungen anzubieten. Im Idealfall hat man die Software sogar mit codiert. Eine weitere Möglichkeit Open Source Software zu monetarisieren ergibt sich aus dem Verkauf von Modifikationen. Allerdings ist es hierbei unbedingt notwendig, dass die rechtlichen Grundlagen geprüft werden. Das Ziel ist es grundsätzlich Profit am Wachstum der Software zu generieren. Bekannte Beispiele sind unter Firefox und Linux.