Wie sich die Vergütung auf die Motivation und damit auf die Produktivität der Mitarbeiter auswirkt, ist umstritten. So kommt eine Studie, die im Mai 2016 im Indonesian Journal of Business and Entrepreneurship [1] veröffentlicht wurde zum Schluss, dass es durchaus einen positiven Zusammenhang zwischen dem Gehalt und er Produktivität gibt.
Das Beispiel einer Restaurantkette, in der Mitarbeiter Bonuszahlungen für die Anzahl der bedienten Mitarbeiter bekamen, unterstreicht diese These. So konnte das Unternehmen im Experiment, geleitet von Sacha Kapoor, eine Umsatzsteigerung von 10% und eine Gewinnsteigerung von mind. 49% verzeichnen. Zusätzlich konnten die Mitarbeiter ihr Gehalt um 10% erhöhen und das Niveau des Services beibehalten [2].
Allerdings gibt es auch bekannte Beispiele aus der Praxis, die das genaue Gegenteil zeigen. Der Versuch eines Werkstattleiters, die Angestellten zum Großteil für die geleisteten Dienstleistungen zu bezahlen, führte dazu, dass Autos bewusst manipuliert wurden, um scheinbar mehr Arbeit zu leisten [3]. Es ist allerdings festzuhalten, dass einige Faktoren definitiv eine positive Auswirkung auf das Unternehmen haben:
Welche konkreten Möglichkeiten es in der Praxis gibt Mitarbeiter zu entlohnen, nachhaltig zu motivieren und für wen diese geeignet sind, liest du im Folgenden.
Ein Festgehalt ist in den meisten Unternehmen üblich und wird monatlich gleichbleibend ausgezahlt. Durch Gehaltsverhandlungen mit dem Vorgesetzten können diese in unregelmäßigen Abständen erhöht werden. Bei dieser Vergütungsform fallen verhältnismäßig geringe buchhalterische Aufwände an, da die Personalkosten gleichbleibend sind. In Unternehmen, in welchen die Mitarbeiter den Gewinn oder Umsatz nicht maßgeblich beeinflussen können, ist diese herkömmliche Vergütungsform durchaus praktikabel. Allerdings werden bei den Mitarbeitern, neben besseren Chancen auf eine Gehaltserhöhung, keine gesonderten Anreize durch das Gehalt erzeugt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Gehalt der Mitarbeiter variabel zu gestalten. In der Regel wird hierbei aber auch teils auf das Konzept des Festgehalts zurückgegriffen.
So kann der Großteil des Gehalts festgelegt sein und obendrein die Möglichkeit bestehen, durch besondere Leistungen Zuschüsse zu bekommen. Woran diese Leistungen gemessen werden, hängt stark vom Unternehmen ab. Im Vertrieb ist es gängig, Boni für eine bestimmte Anzahl an vertriebenen Produkten zu gewähren. Wenn der Umsatz oder Gewinn des Unternehmens größtenteils auf die Leistung der Mitarbeiter zurückzuführen ist, können auch diese Kennzahlen als Anhaltspunkte benutzt werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass externe Einflüsse wie eine Rezession oder Ähnliches einen großen Einfluss auf die Zahlen haben kann. Aber auch individuelle Maßstäbe, wie eine erfolgreiche Produkteinführung oder andere langfristige Ziele, können genutzt werden, um in verschiedenen Positionen Boni zu zahlen und Anreize zu schaffen. [4] Als Arbeitgeber solltest du dich aber definitiv mit den rechtlichen Grundlagen der Vergütung auseinandersetzten. Einen informativen Artikel über Rahmenbedingungen für variable Vergütung findest du hier.
Eine Möglichkeit die Liquidität des Unternehmens zu erhalten, und die Identifikation der Mitarbeiter zu unterstreichen, ist es Unternehmensanteile abzugeben. Bei diesem Vergütungsmodell unterscheidet man wiederum in drei Arten:
Besonders für wachsende Start-Ups, die Mitarbeiter einstellen wollen, aber nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, eignen sich diese Vergütungsmöglichkeiten besonders. [5]
Mit indirekter Vergütung ist die Vergütung gemeint, die sich nicht durch Zahlungen äußert, sondern mit Leistungen oder Vergünstigungen von Produkten. Dienstwagen, Unterstützung beim Leasing, aber auch die Kindesbetreuung gehören dazu. Diese Art von Vergütung eignet sich besonders für das Führungspersonal, welches man möglichst lange im Unternehmen haben möchte. Allerdings hat jeder Mitarbeiter individuelle Bedürfnisse, die nicht pauschal befriedigt werden können. Es ist deshalb notwendig, Kompromisse zu finden und sich trotz des Mehraufwands nach den Mitarbeitern zu richten. Da das Personal nun nicht nur finanziell vom Arbeitgeber profitiert, wird die Identifikation mit dem Unternehmen gefördert, was zu höherer Produktivität führt.
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