3.3 Nachhaltigkeit

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Nachhaltigkeit, ein Begriff, der während Corona und dem Konflikt in der Ukraine etwas in den Hintergrund gerückt ist, aber trotzdem ein Thema mit sehr viel Gewicht bleibt. Nachhaltigkeit kann auf alle Dimensionen eines Unternehmens bezogen sein. Sowohl auf den Umgang mit den Mitarbeitern oder Kunden, als auch auf gesellschaftlicher und klimatischer Ebene. Da wir uns bereits mit Beziehungen zu Kunden und Mitarbeitern auseinandergesetzt haben, konzentrieren wir uns im folgenden auf Nachhaltigkeit in Bezug auf die Gesellschaft und die Umwelt. Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen durchzusetzen hat schon längst nichts mehr damit zu tun, seine eigenen Werte zu verteidigen. Durch die erhöhte mediale Aufmerksamkeit, erwarten Kunden vermehrt von Unternehmen, möglichst nachhaltig zu arbeiten und schonend mit Ressourcen umzugehen.
Da die Möglichkeiten hierbei besonders vielseitig sind, dient dieser Artikel eher zur Inspiration. Im Folgendem werden wir uns mit drei Unternehmen beschäftigen, die es geschafft haben nachhaltiger zu werden, woraufhin du abschließend noch konkrete Tipps bekommst, wie du dein Unternehmen nachhaltiger gestalten kannst.

Orsted

Ein Beispiel dafür, dass es für Unternehmen nie zu spät ist, sich für die Nachhaltigkeit zu entscheiden, ist das dänische Energieunternehmen Orsted. Das Unternehmen, was seit 2019 das nachhaltigste Energieunternehmen der Welt ist, gewann Energie vor circa einem Jahrzehnt nur aus fossilen Brennstoffen. Im Jahr 2009 wollte das Unternehmen, damals unter anderem Namen, Kohlekraftwerke in Norddeutschland aufbauen und ist nicht zuletzt wegen Umweltschützern an den Genehmigungen gescheitert.
Widerstand, wie dieser gab dem damaligen Vorstand zu denken und trug schlussendlich auch dazu bei, dass sich das Unternehmen um 180 Grad drehte und neu ausrichtete. Allerdings brachte die neue Ausrichtung nicht nur Vorteile mit sich. Das Unternehmen musste in den Jahren 2012 bis 2016 Verluste von ca. 1,3 Milliarden Euro ausstehen. Das Durchhalten hat sich für das Unternehmen, welches mittlerweile führend im Bereich Offshore-Windenergie ist, durchaus gelohnt. Auch wenn das Unternehmen eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass ein Umdenken möglich ist, zeigt uns das Beispiel auch, dass es mit großem Aufwand verbunden ist, wieder zurück auf den richtigen Weg zu finden. Wenn du die Wahl hast, solltest du also schon von Beginn an nachhaltig aufgestellt sein. [1]

Patagonia

Patagonia hat vor Kurzem nicht zuletzt mit dem Verkauf und der anschließenden Mega-Spende seines Unternehmens auf sich aufmerksam gemacht [2]. Die Outdoor-Klamottenmarke Patagonia ist schon seit Jahren für den nachhaltigen Ansatz bekannt. Von zahlreichen Reparaturzentren für alte Produkte bis hin zu Millionenspenden an Umweltorganisationen hat Patagonia einen großen Anteil dazu beigetragen, dass sich Modemarken weiter in Richtung Umweltschutz umsehen.
Besonders in dieser Branche, die eigentlich vom klimaschädlichen Konsum profitiert, ist es durchaus schwierig den Klimaschutz mit den eigenen wirtschaftlichen Zielen zu vereinbaren. Aber auch hier hat die Marke es geschafft, sich erfolgreich zu positionieren. Und zwar mit Transparenz. Transparenz gegenüber den Kunden, die darlegt, dass man bemüht ist noch nachhaltiger zu werden, aber gleichzeitig keineswegs perfekt ist. Diese Strategie hat auch aus marketingstrategischen Gründen große Vorteile gegenüber oberflächlichem und unauthentischem Greenwashing.

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Doch was kannst du aus diesem Beispiel mitnehmen? Wenn du Schwierigkeiten hast, nachhaltige Ziele in deinem Unternehmen umzusetzen, kann es durchaus helfen, mit deinen Vorhaben an die Öffentlichkeit und deine Kunden heranzutreten. Somit hast du auch von außen genug Druck und eventuell Unterstützung an der Zielumsetzung zu arbeiten. [3]

Land&Sea

Während die vorherigen Unternehmen in Zeiten gegründet wurden, in denen wenig Aufmerksamkeit auf das Thema Nachhaltigkeit gerichtet wurde, hat unsere Generation den Vorteil besser aufgeklärt zu sein. Dies ermöglicht es uns bereits von Anfang an, ein Geschäftsmodell mit einem aktiv nachhaltigen Produkt zu etablieren. Ein Beispiel dafür ist das Kieler Start-up „Land&Sea“. Wie zwei junge Gründerinnen versuchen nachhaltige Yogamatten zu produzieren und zu verkaufen, liest du im passendem Gründerview.

Active Giving

Ein anderes Beispiel ist die Active Giving GmbH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit einer Sport-App Bäume zu pflanzen. Es handelt sich dabei um ein Projekt, welches von verschiedenen Partnern finanziert wird. Ziel der App ist es, möglichst viele Menschen dazu zu motivieren zu laufen und ihre getrackten Daten gegen gepflanzte Bäume einzutauschen. Das Unternehmen hat es mit seinen Partnern, stand 29.10.22 in wenigen Monaten geschafft circa 1,25 Millionen Bäume zu pflanzen. In diesem Fall hat die Idee gereicht, um mit verhältnismäßig geringem Aufwand ernstzunehmende Veränderung zu bewirken. Das Beispiel zeigt anschaulich, dass es mit der richtigen Idee und der richtigen Einstellung möglich ist, großes im Bereich Nachhaltigkeit zu tun. [4]

Tipps für dein Unternehmen

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Im Folgenden liefern wir dir eine bunte Übersicht an Tipps und Ideen, die du zum Verbessern der Nachhaltigkeit anwenden kannst. Es geht nicht hierbei nicht um die bedingungslose Umsetzung aller Punkte, sondern viel mehr darum, dass auch kleine Aktionen einen Unterschied bewirken können. Außerdem musst du als Unternehmer:in am Ende des Tages entscheiden, ob du es dir zum Beispiel erlauben kannst, alle Mitarbeiter im Homeoffice zu beschäftigen oder ob dein Erfolg von der Anwesenheit deiner Mitarbeiter abhängt.

  • Nachhaltige Verpackungen benutzen
  • Mit nachhaltigen Partnern kooperieren (z.B.: Lieferanten, Kreditgeber usw.)
  • Nachhaltige Energie beziehen
  • Mehr Homeoffice und weniger Geschäftsreisen
  • Emissionen kompensieren
  • Papierloses Büro
  • Geräte im Büro vom Strom nehmen, anstatt auf „standby“ [5]

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