3.8 Datenbanksystem

Nicht nur durch das datenbasierte Marketing haben Unternehmen immer häufiger mit Daten zu tun. Auch kunden- oder personalbezogene Daten sollten gespeichert werden, damit auf sie zurückgegriffen werden kann. Letzteres ist einer der großen Vorteile moderner Datenbanken gegenüber alten Aktenschränken. Sicherlich sind in Informationen in Aktenschränken auch gesichert und geordnet, allerdings ist es wesentlich effizienter Informationen mithilfe eines Datenbanksystems zu suchen. Es ist möglich, dass mehrere Personen gleichzeitig von verschiedenen Orten auf dieselbe Information zugreifen. Außerdem ist eine digitale Datenbank oft intuitiver, als ein händisch angelegter Aktenschrank.
Ein weiterer Vorteil einer digitalen Datenbank, ist die Flexibilität, die mit ihr einhergeht. So kann eine Datenbank nachträglich skaliert und angepasst werden, wenn sich die Anforderungen geändert haben. Auch Zugriffsrechte auf bestimmte Informationen lassen sich durch das Datenbank-Management-System festlegen. Aber wie funktioniert eine Datenbank grundlegend und was ist ein Datenbank-Management-System?

Wie funktioniert die Datenverwaltung?

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Grundlegend teilt sich das System in die Datenbank und das Datenbank-Management-System(DBMS) auf. Während die Datenbank lediglich die Informationen und Daten in ihren vollen Umfängen speichert, fungiert das DBMS als verwaltende Software. Es definiert sowohl die Voraussetzungen für den Zugriff auf die Daten, als auch wie der Umgang mit den Daten strukturiert wird.
Wie die Daten und Informationen selbst innerhalb der Datenbank angeordnet und gespeichert werden, hängt vom jeweiligen Datenbankmodell ab. Hierbei gibt es Unterschiede auf verschiedenen Ebenen und auch Kombinationen einzelner Modelle.
Hier findest du eine Übersicht und Einordnung verschiedener Datenbankmodelle. Wichtig hierbei ist zu erwähnen, dass die einzelnen Modelle oft nur zu wenigen DBMS passen und mit ihnen funktionieren. Es ist deshalb wichtig, sich schon vorher Gedanken darüber zu machen, welche Funktionen und Anforderungen an die Datenbank und schließlich auch ans DBMS gestellt werden. In diesem Zusammenhang wird häufig das Akronym ACIDverwendet. Jeder Buchstabe steht hierbei für einen spezifischen Punkt:

  • Atomicity meint, dass entweder eine komplette Transaktion stattfindet, oder gar keine. Damit wird ausgeschlossen, dass sich irgendwelche undefinierten Mittelwege bilden. In der Praxis bedeutet das, dass nur korrekt formulierte Abfragen angenommen werden, wohingegen alles andere ignoriert wird.
  • Consistency bezieht sich auf den Ist-Zustand vor und nach einer Transaktion. Durch den Eingriff in die Datenbank darf die Struktur nicht beeinflusst werden. Dies bezieht sich selbstverständlich nicht auf die vorliegenden Informationen, sondern auf den konkreten Aufbau des Systems.
  • Isolation bewirkt, dass einzelne Trasaktionen unabhängig voneinander (isoliert) stattfinden. Dadurch werden Unstimmigkeiten vermieden, wenn zeitgleich mehrere Transaktionen ausgeführt werden. Erst nachdem eine Anwendung abgeschlossen und gespeichert ist, werden die Änderungen in das System sichtbar, für andere übernommen.
  • Durability sorgt dafür, dass im DBMS keine Daten verloren gehen, sondern langfristig gespeichert werden. Dies ist nicht nur nach einer ordnungsgemäß ausgeführten Transaktion relevant, sondern auch nach Abbrüchen oder Fehlern im System. Damit dies gewährleistet werden kann, müssen jederzeit Protokolle geführt werden, um den Zustand des Systems nachvollziehen zu können.


Zudem gibt es noch weitere Funktionen und Anforderungen, die ein DBMS erfüllen und ausführen sollte:

Speichern von Daten

Was im ersten Moment als selbstverständlich wahrgenommen wird, muss in der Praxis unbedingt umgesetzt werden. Es geht allerdings nicht mehr darum, Daten nur an einem konkreten Ort zu speichern und abrufen zu können. Daten müssen auch zur verbesserten Sicherheit an unterschiedlichen Orten gespeichert werden, um gegen Ausfälle geschützt zu werden. An genau diesem Punkt lohnt es sich, sich mit dem Thema „Cloud“ auseinanderzusetzen. Wenn die Daten in einer Cloud gespeichert sind, können vereinzelte Hardwareausfälle nicht für den Verlust der gesamten Daten sorgen. Mehr zu diesem Thema findest du hier.

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Zugriffsrechte

Wer darf Daten einfügen? Wer darf sie ändern und wer darf sie gegebenenfalls sogar löschen? Um all diese Fragen muss sich im Zusammenhang mit Datenbanksystemen auch gekümmert werden, damit es nicht zu unerwünschten Konflikten kommt. Es ist auch denkbar, den Zugriff für andere einzuschränken, während eine bestimmte Person Änderungen vornimmt.

Datensicherheit

Das Datenschutz sehr wichtig ist, liegt für viele auf der Hand, doch was bedeutet dies konkret für Datenbanken? Datenbanken müssen so abgesichert sein, dass es nur für Befugte möglich ist, Einsicht in die Daten zu erhalten. Zum einen muss dafür gesorgt werden, dass die Zugriffsrechte nur an gewisse Personen verteilt werden, zum anderen müssen die Informationen ausreichend verschlüsselt werden. [1]

Was kannst du tun?

Doch wie kannst du vorgehen, um eine Datenbank für dein Unternehmen aufzubauen? Wie fast immer, ist eine Möglichkeit, eine externe Agentur zu beschäftigen. Allerdings stellt sich hierbei die Frage, wie weit die Aufgabe abgegeben werden soll. Es ist beispielsweise möglich, einen externen Datenbankanbieter zu beschäftigen, der dir sowohl Speicherplatz als auch den Zugriff stellt. Hierbei musst du dich selbst um sehr wenige Dinge kümmern und reduzierst den Aufwand. Allerdings musst du dir sicher sein, dass der Anbieter deinen Erwartungen gerecht wird. Zudem musst du dir bewusst sein, dass du wenig bis gar keinen Einfluss auf technische Probleme des Anbieters hast.

Wenn du es dir und deinem Team nicht zutraust, selbst eine Datenbank für das Unternehmen aufzubauen, gibt es auch die Option externe Experten zu arrangieren, die eine Datenbank nach deinen Anforderungen entwerfen und dir die Kontrolle geben. Eine gewisse Vorkenntnis sollte hierbei vorhanden sein, da du am Ende des Tages mehr Verantwortung für das Programm hast und eventuell hohe Servicegebühren zahlen musst.

Wenn du es deinem Team oder dir zutraust, kannst du die Datenbank auch selbst einrichten. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an kostenfreien und kostenpflichtigen Tools, die es ermöglichen selbständig an einem Programm zur Datenspeicherung und -verwaltung zu arbeiten. Für diese Variante musst du wahrscheinlich am meisten Zeit und Geduld investieren, bist aber im Gegenzug maximal unabhängig. Und wie auch in vielen anderen Themen gilt es abzuwägen, wie viele Aufgaben ausgelagert werden sollen.

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