7.4 Fallbeispiel: Projekt "Female Entrepreneurship" an der Technischen Hochschule Lübeck

Das Projekt "Female Entrepreneurship" an der Technischen Hochschule Lübeck widmet sich seit 2019 dem Gender Gap im Bereich Unternehmertum. Ziel des Projekts ist es, das Gründungspotenzial von Frauen zu erschließen, sie für Gründungen zu sensibilisieren und sie bestmöglich im Unternehmensgründungsprozess zu unterstützen. Das Projekt basiert auf aktuellen Erkenntnissen aus der Entrepreneurship-Forschung und bietet sensibilisierende und qualifizierende Formate, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet sind. Weiterhin werden Veranstaltungen zur Frühsensibilisierung von Schülerinnen für das Thema Unternehmertum angeboten Zentrale Handlungsempfehlungen sind die Anpassung der Unterstützungs- und Förderprogramme an die Bedürfnisse von Frauen, die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für Frauen in Gründungen sowie die Frühsensibilisierung von Schülerinnen für gründungsrelevante Fachrichtungen. Das durch den Fachbereich Maschinenbau & Wirtschaft finanzierte Projekt bildet einen besonderen Schwerpunkt des Instituts für Entrepreneurship & Business Development an der Technischen Hochschule Lübeck (Leitung Prof. Ladwig/Prof. Drews). Durch den Transfer aktueller Erkenntnisse aus der Entrepreneurship- Forschung in die Lehre und Gründungsberatung sowie die Rückkoppelung aus diesen Bereichen in die Forschung, konnte ein forschungsbasiertes und praxisorientiertes Angebot zur besonderen Förderung von Frauen in Gründungsprozessen geschaffen werden. Die sensibilisierenden und qualifizierenden Formate im Rahmen des Projektes sind auf die besonderen Bedarfe von Frauen, wie die Förderung von Digitalisierungs- und Netzwerkkompetenz ausgerichtet. Gleichzeitig sind sämtliche Inhalte des Projektes für Studierende aller Geschlechter gleichermaßen zugänglich. Im Rahmen sensibilisierender und qualifizierender Maßnahmen wurden gemeinsam mit der Google Zukunftswerkstatt Veranstaltungen zur Vermittlung digitaler Kompetenzen angeboten. Zur Stärkung der Netzwerkkompetenzen, wurden Netzwerkworkshops sowie Netzwerkveranstaltungen gemeinsam mit regionalen Entrepreneurinnen und Entrepreneuren konzipiert und durchgeführt. Weiterhin ermöglichte das Projekt angehenden Entrepreneurinnen an der Technischen Hochschule ein Coachingangebot in Anspruch zu nehmen. Das Projekt impliziert außerdem Veranstaltungsformate zur Frühsensibilisierung von Schülerinnen und Schülern. Hierbei wurden ganztätige Fallstudien-basierte Veranstaltungen zur Vermittlung unternehmerischer Denk- und Handlungskompetenzen sowie zur Sensibilisierung für Unternehmertum und gründungsaffine Studienrichtungen durchgeführt. Weiter wird konstatiert, dass die Ergebnisse des Forschungsbeitrags auf den besten gründungsunterstützenden Hochschulen basieren und nicht zwangsläufig die besten Hochschulen in Bezug auf die Unterstützung von Frauen repräsentieren gleichzeitig bilden diese Hochschulen ebenso wenig einen Querschnitt der Gründungsunterstützung an deutschen Hochschulen ab. Dennoch liefern die anhand der quantitativen Indikatoren des Gründungsradars des Stifterverbandes ausgewählten besten Hochschulen „Good Practices“ in der Gründungsunterstützung und somit wertvolle Hinweise zu Möglichkeiten in der Unterstützung von Frauen in Gründungsprozessen.