6.1 Produkt und Digitalisierung

Zunächst einmal wurde durch die Frage:“ Bitte schildern Sie kurz Ihren Werdegang in Bezug auf ihre Gründung: Was ist ihr Produkt/ihre Dienstleistung?“ das Gespräch eingeleitet und das Produkt erfragt. Die Gründer haben am Anfang, um das Gespräch zu Beginnen und ein besseres Kennenlernen zu ermöglichen die Möglichkeit, ihren Werdegang in Bezug auf ihrer Gründung frei vorzutragen. Die anschließende Frage zielt auf das Produkt/ der Dienstleistung der Gründer ab, um daraus Erkenntnisse in Bezug auf die Gewerbeart und der Digitalisierung zu gewinnen.

Produkte

Aus der Tabelle erkennt man, dass die Gründer in unterschiedlichen Branchen tätig sind. Es lässt sich feststellen, dass zwei Gründer im Bereich der leistungssteigernden Lebensmittel und zwei Gründer im Industriebereich sich mit ihrer Idee selbständig gemacht haben. Das Anti-Kater Getränk und der Energy Riegel unterstützen die Work- Life – Balance. Die anderen zwei Gründungen im Industrie Bereich deuten darauf hin, dass die Gründer aufgrund dessen, dass diese ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge besucht haben auf Probleme gestoßen sind und Lösungen dafür entwickelt haben. Im nächsten Schritt wurden die Gewerbearten zusammengefasst. Hier wird in Dienstleistungsgewerbe und Produzierendesgewerbe unterschieden. Aus dem Diagramm1 erkennt man, dass 75% der Gründungen sich im Dienstleistungsgewerbe verorten lassen. Obwohl es sich bei der Befragung keinesfalls um eine repräsentative Umfrage handelt, da einfach die Mengeder befragten Gründer zu gering ist, deckt sich diese Zahl fast gleich mit den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur „Anteil der Wirtschaftszweige an der Bruttowertschöpfung¹ in Deutschland im Jahr 2021“. In der Erhebung des Statistischen Bundesamtes beträgt das Dienstleistungsgewerbe 69,8% und das produzierende Gewerbe 23,5%.[1] Somit spiegelt die Gründungsaktivität, die vorherrschende Unternehmensstruktur in Deutschland wieder.

Gewerbearten

Als nächstes wird auf den Einfluss der Digitalisierung bei den Gründungen eingegangen. Ge-meint ist hierbei nicht ob digitale Kanäle zum Vertrieb der Produkte eingesetzt werden, sondern ob die Unternehmen weitestgehend Digitalisierung bei Ihrem Produkt/ ihrer Dienstleistung einsetzen. Das wäre z.B. eine KI- basierte Technologie wie bei dem Blutanalyselabor oder der Erstellung einer App, wie bei der App zur Vermeidung von Einwegbechern. Bei 42% den interviewten Gründern hat die Digitalisierung eine sehr große Auswirkung auf ihr Geschäftsmodell. In einer repräsentativen Umfrage der Uni Duisburg- Essen aus dem Jahr 2021 liegt der „sehr große“ Einfluss der Digitalisierung bei Startups bei 63% der Befragten.[2] Somit liegt die Anzahl bei den interviewten Partnern unter dem der repräsentativen Umfrage. Dieses ist, wie bereits oben erwähnt, der geringen Anzahl an Interviews geschuldet und der Tatsache, dass es sich nicht bei allen befragten Gründungen um innovative Unternehmen handelt, sondern auch um klassische Selbstständigkeiten, wie Fotografie und Keramikproduktion.

Digitalisierung

Beim Untersuchen der Produkte/ Dienstleistung und ihrer Aufschlüsslung in Kategorien lässt sich sagen, dass die Gründungen heterogen sind, dass der Dienstleistungssektor den größten Raum einnimmt und sich keine feststellbaren Tendenzen in Richtung Digitalwirtschaft herlei-ten lassen.

  1. Statistisches Bundesamt (2022): Anteil der Wirtschaftszweige an der Bruttowertschöpfung¹ in Deutschland im Jahr 2021. in Statista. Online verfügbar unter https://ssl.th-luebeck.de:11001/statistik/daten/studie/36846/umfrage/anteil-der-wirtschaftsbereiche-am-bruttoinlandsprodukt/, zuletzt geprüft am 06.06.2022.
  2. Bundesverband Deutsche Startups. (2021): Einschätzung des Einflusses verschiedener Digita-lisierungsvorhaben auf das Geschäftsmodell von Startups in Deutschland im Jahr 2021¹ [Graph]. in Statista. Online verfügbar unter https://ssl.th-luebeck.de:11001/statistik/daten/studie/1072934/umfrage/umfrage-zum-einfluss-von-digitalisierungsvorhaben-bei-starups-in-deutschland/, zuletzt geprüft am 07.06.2022.