6.8 Frauen als Gründerinnen

Die Auswertung der Ergebnisse ergab, dass bei vier der zwölf interviewten Gründer es sich um Frauen handelt. Beim Auswerten dieser Interviews fällt auf, dass Frauen gesonderten Herausforderungen ausgesetzt sind. In diesem Abschnitt wird auf Aussagen der Gründerinnen, welche an verschiedenen Stellen der Interviews getroffen wurden, eingegangen.

Das Problem der klassischen Rollenbilder wird von einer Gründerin mit den Worten:

„Ich könnte mir auch vorstellen, dass in dieser Situation auch das Verhältnis, ich will nicht sagen Mann/ Frau aber eher das Verhältnis Vater und Tochter, also dieses Thema Frau in einer Branche, in der nicht viele Frauen anzutreffen sind. Mir fällt jetzt kein charmanter Begriff dazu ein. Das sind so die größten Herausforderungen gewesen für mich.“ (I5) beschrieben. Damit wird klar, dass in besonderen Branchen, wie der Baubranche, Rollenbilder weiterhin vorherrschen und zum Problem werden können. In diesem Fall führt dieses Problem sogar dazu, dass die Unternehmensübernahme scheiterte.

Die Herausforderungen sich durchzusetzen zu können wurde wie folgt beschrieben: „gerade Frauen in dem Bereich Bauwesen würde ich raten sich nicht unterkriegen zu lassen und auch einfach sich durchzusetzen mit dem, was sie für richtig halten und Fehler zuzulassen und sich eben zu vernetzten mit Frauen, die das gleiche Problem haben, um sich auszutauschen. Ich glaube das ist immer eine gute Sache“ (I5)

Interessant ist zudem, dass bei der Frage: „Nennen Sie in drei Adjektiven, was einen Gründer aus Ihrer Sicht erfolgreich macht?“ 50% der Gründerinnen und keiner der Gründer Leidenschaft als Adjektiv genannt haben.