Prof. André Drews im Interview

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Im folgenden Interview beantwortet Professor André Drews allgemeine Fragen rund um das Thema Gründung in Lübeck. Studierenden wird hierbei ein wertvoller Einblick in die Gedanken eines Professors gegeben, der neben seiner Lehrtätigkeit mehrere Gruppen und auch das [https://www.th-luebeck.de/forschung-und-transfer/kompetenzen/kompetenzbereiche/institut-fuer-entrepreneurship-und-business-development-iebd/ Institut für Entrepreneurship und Businessdevelopment] leitet. Durch den stetigen Kontakt zu Gründer:innen kann Professor Drews die Chancen und Möglichkeiten für gründungsinteressierte Studierende in Lübeck sehr gut beurteilen.


Ist es notwendig, sich als gründungsinteressierte Person mit der Fachrichtung IT zu beschäftigen?
„Ich würde die Frage grundsätzlich auf jeden Fall mit einem "Ja" beantworten. Die Tiefe hängt dann aber natürlich vom Geschäftsmodell ab. Ich nenne da einfach mal das Beispiel der Cloudsysteme: Wie man Files in der Cloud abspeichert ist eine Grundlage, über welche jeder/jede Gründungsinteressierte/r Bescheid wissen sollte. Grundlegende IT-Kenntnisse sollten Gründer:innen also haben, weil man damit vor allem Geld sparen und Prozesse vereinfachen kann. Auch in der Buchhaltung gibt es mittlerweile ziemlich viele Clouddienste, die man nutzen kann.
Alles Weitere hängt natürlich vom Produkt und vom Geschäftsmodell ab.“
Wie kann ich die TH als gründungsinteressierte Person zu meinem Vorteil nutzen?
„Da spielt das Thema Netzwerken auf jeden Fall eine wichtige Rolle, weil die TH sehr gut mit der Industrie vernetzt ist. Das heißt, dass man auch schon als Studierende/r den Firmenkontakt sucht, den Gründercube (ausführliche Beratungsmöglichkeiten) nutzt oder sich eben mit dem Studiengangsschwerpunkt Entrepreneurship (unter anderem Erstellung des Businessplans) im Master als Wirtschaftsingenieur auseinandersetzt. Darüber hinaus ist die THL auch Teil eines gesamten Gründungsökosystems mit dem TZL (Technik Zentrum Lübeck), den beiden IEBD Einrichtungen, dem Gründercube selbst als Dienstleister und auch der IHK. All diese Stakeholder direkt am Campus machen das Studium an der THL für Gründungsinteressierte durchaus attraktiv. Und auch aus Vorlesungsinhalten in allen Bereichen können schnell Gründungsideen entstehen. Wir haben aktuell auch ein Beispiel im Maschinenbau, wo aus einem Projekt die Gründungsidee entstanden ist.“
Mit welchen Themen sollte man sich außerhalb des Studiums beschäftigen?
„Man sollte auf jeden Fall am technologischen Zahn der Zeit sein und auch politische Entwicklungen im Auge behalten. Ganz konkret: Daten, datengetrieben, Big Data zum Beispiel in der Produktion, aber auch im E-Commerce. Überhaupt dieses Thema Digitalisierung ist gerade sehr groß, sodass man […] aus Informationen im Internet auch eine Geschäftsidee entwickeln kann. Aber auch bei politischen Themen lohnt es sich hinzuschauen. Ich habe auch gerade wieder mit einem Gründer über das Thema alternative Energie gesprochen, was durch die politische Situation verstärkt aufgekommen ist. Der besorgt aus China Bauteile für einen Bereich rund um das Thema alternative Energien und hat damit ein super Geschäftsmodell gefunden.
Man sollte grundsätzlich auf jeden Fall neugierig und offen sein und dann die Kompetenz […] aus dem Studium auf die Realbedingungen anwenden. Mit Bedingungen meine ich sowohl technologische und politische, als auch gesellschaftliche Entwicklungen."
Wo/in welchen Bereichen sehen Sie die größte Chance und auch das größte Potenzial für Studierende?
„Das Potenzial liegt auf jeden Fall im Buzzword Digitalisierung, da der ganze Bereich aufgrund des Zuwachses an Daten noch größer werden wird. Diese Daten dann wiederum wirtschaftlich nutzbar zu machen, wird ein ganz großer Teil sein. Auch die Thematik Wettbewerbsvorteil durch datengetriebene Prozessoptimierung wird in jeglicher Hinsicht eine große Rolle einnehmen. Und daraus ergeben sich wiederum neue Geschäftsmodelle.“
Haben Sie abschließend einen allgemeinen Rat für Studierende?
„Ja. Mit das Wichtigste ist auf jeden Fall das Mindset. Man spricht auch vom "Entrepreneur Mindset". Das heißt, dass man offen ist, wissbegierig für neue Entwicklungen, dass man aber auch imstande ist, Dinge umzusetzen. Und dass man eben auch erkennt, wann man selbst nicht die Kompetenz mitbringt und Partner braucht. Außerdem ist es wichtig, dass man beim Zeitmanagement gut strukturiert ist und auch mit Kritik umgehen kann. Man sollte stets versuchen, sein Handeln zu optimieren und Chancen zu erkennen, die man wirtschaftlich nutzen kann.“

Aktuelle Version vom 12. November 2022, 16:55 Uhr