Fachkräftemangel

Ist der Fachkräftemangel ein langfristiges Problem?

Im folgenden Artikel erklären wir Dir, was es mit dem Fachkräftemangel auf sich hat, und was du besonders als Gründer gegen ihn tun kannst. Mehr Informationen zur Personalakquise findest du hier. Durch den demografischen Wandel und einer Geburtenrate, die unter der Sterberate liegt, hat Deutschland immer weniger Personal zur Verfügung. Kurzfristige Zuflüsse, durch Flüchtlingsbewegungen können diesen Trend nur schwer umkehren.
Auch die fortschreitende Digitalisierung gepaart mit wenigen qualifizierten Arbeitnehmern führt zu einem langfristigen Engpass. In die sogenannte Industrie 4.0 werden immer größere Summen investiert, weswegen immer mehr Arbeitnehmer benötigt werden, um den Wandel innerhalb der Unternehmen umzusetzen.
Dass sich immer mehr Jugendliche für ein Studium und gegen eine Ausbildung entscheiden, führt zudem dazu, dass etliche Ausbildungsplätze nachhaltig unbesetzt bleiben. Diese Beobachtungen sind allerdings keine Momentaufnahmen, sondern lassen langfristige Trends annehmen.
Auch wenn der größte Mangel in gemeinnützigen Berufen vorliegt, müssen sich auch andere Bereiche Gedanken um die Gestaltung ihrer personellen Zukunft machen. Neben der Informatik-Branche mit ca. 14000 fehlenden Fachkräften haben Unternehmen im Logistikbereich ebenfalls Probleme Personal zu finden.
Prognosen bestätige ebenfalls, dass es sich bei dem Fachkräftemangel um ein nachhaltiges Problem handelt. Alleine im Jahr 2022 werden ca. 300.000 Arbeitnehmer weniger auf dem Arbeitsmarkt sein. Bis 2030 nehmen manche Experten an, dass deutschlandweit 5 Millionen Arbeitnehmer fehlen werden. Welche Rolle dabei ausländische Erwerbstätige in Deutschland spielen, kannst du hier

Grund zur Panik?

Wenn du gerade am Anfang deiner Selbstständigkeit stehst, solltest du dich durch diese Zahlen allerdings auf keinen Fall abhalten lassen. Besonders zu Beginn kannst du wahrscheinlich alleine durch dein Netzwerk erste Partner finden. Zudem hast du den Vorteil gegenüber unflexibleren Unternehmen: Du kannst von Beginn an Entscheidungen treffen, um nachhaltig Personal zu akquirieren. Einige Maßnahmen findest du bereits in unseren Artikeln zur Personalakquise. Aber auch das Teambuilding kann indirekt helfen mehr Arbeitnehmer:innen anzusprechen, womit wir bei den Möglichkeiten für Unternehmen angekommen sind.

Was können Unternehmen tun?

Intern

Auch wenn es finanziell nicht mehr möglich ist, mit höherem Gehalt zu locken, gibt es darüber hinaus noch weitere Möglichkeiten. Dass reale Chancen bestehen, auch mit anderen Mitteln als einem hohen Gehalt zu locken, zeigt eine Studie der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu . Die 1.595 Befragten gaben Antworten zu den Themen Gehalt und Zufriedenheit. Die Umfrage ergab, dass die Höhe des Gehaltes für nur 49 Prozent der Arbeitnehmer einen großen Einfluss auf das berufliche und private Wohlbefinden hat. Im Vergleich dazu wirkt sich die Arbeitszeit bei 57 Prozent der Befragten auf das berufliche und bei 62 Prozent der Befragten auf das private Wohlergehen aus. Ein Drittel der Befragten gaben zudem an, dass Zusatzleistungen einen Einfluss auf die allgemeine Zufriedenheit haben.
Aus der Studie lernen wir, dass Arbeitgeber besonders durch die Optimierung der Arbeitszeit, aber auch durch Zusatzleistung bessere Chancen auf zufriedene Mitarbeiter haben. Flexible Arbeitszeiten in Form von Gleitzeitmodellen können für viele Unternehmen eine Lösung sein, um sich als Arbeitgeber attraktiver zu machen. Dieser Ansatz lässt sich allerdings besonders in kundenorientierten Betrieben nur schwer durchsetzen, da man sich in der Regel an die bevorzugten Zeiten der Auftraggeber zu richten hat. Gerade in diesen Bereichen kann man aber über Modelle, wie die Vier-Tage-Woche, diskutieren. So besteht die Möglichkeit, alle wichtigen Absprachen und Aufträge in den ersten vier Tagen der Woche zu erledigen, woraufhin ein verlängertes Wochenende folgt. Welche verschiedenen Arbeitszeitmodelle es derzeit besonders beliebt sind, liest du hier.

Förderung der eigenen Mitarbeiter

Die Wirkung der Methode zeigt sich auf mehreren Ebenen: Durch die Förderung und Unterstützung der Belegschaft, wird die Nachfrage an Personal intern befriedigt, da Prozesse entweder ausführlicher oder schneller ablaufen. Wenn die zusätzliche Produktivität der Mitarbeiter ausreicht, müssen mindestens kurzfristig weniger Personen angeworben werden. Langfristig hat die Personalentwicklung allerdings auch den Nutzen, das Personal zu binden, um möglicher Fluktuation vorzubeugen. Auch das hat wieder herum zur Folge, dass der Personalbedarf vermindert wird. Abschließend lässt sich zudem festhalten, dass die interne Personalentwicklung auch Einflüsse auf die Außenwirkung des Unternehmens und somit auch direkt auf die Personalakquise hat. Ein Unternehmen, welches für die Förderung und Unterstützung der eigenen Mitarbeiter bekannt ist, genießt auch bei Bewerbern in höheres Ansehen.

Das Einstellungsverfahren

Durch das Anpassen und Optimieren des Einstellungsverfahrens ist es möglich, einen großen Einfluss auf die Personalakquise zu nehmen. Das befristete Einstellen von Freelancern kann besonders für projektorientierte Unternehmen im Beratungsgeschäft oder anderen Bereichen interessant sein. Zwar muss man auf die langfristige Bindung mit Mitarbeitern verzichten, dennoch ist es einfacher über Kontaktbörsen auf den richtigen Geschäftspartner zu treffen. Zudem besteht bei gegenseitigem Interesse trotzdem die Chance, eine langfristige Partnerschaft einzugehen. Die Möglichkeit zu haben ein Team aufzubauen, welches nicht an einen Ort gebunden ist, ist ein enormer Vorteil in der heutigen Welt, der besonders in der digitalen Branche genutzt werden kann, um gegen den Fachkräftemangel zu wirken. Es ist allerdings auch zu beachten, dass besonders bei kurzfristigen Beschäftigungen von internationalen Freelancern das entsprechende Arbeitsrecht berücksichtigt werden muss. Selbst wenn es für Unternehmen aus strategischen Gründen nicht möglich ist kurzfristige internationale Partner zu beschäftigen, kann man dennoch Anpassungen beim Einstellungsverfahren vorgenommen werden. So werden wesentlich mehr potenzielle Mitarbeiter angesprochen, wenn man die Stellen auf digitalen Jobbörsen ausschreibt. Dies liegt im Zeitalter der sozialen Medien einfach daran, dass die Mehrheit der Jobsuchenden auf diesen Seiten unterwegs ist. Dabei gibt es neben den großen bekannten Börsen auch branchenspezifische Plattformen, die berücksichtigt werden sollten.
Branchenspezifische Börsen sind zum Beispiel:

• IT-Treff für IT-Aufgaben