Nachdem Doro schon längere Zeit am Projekt Land&Sea arbeitete und Unterstützung suchte, schloss sich ihr Sophie an. Sophie selbst hatte bereits 2020 Erfahrung mit dem Gründen einer Backoffice-Assistenzfirma sammeln können. Bevor Sie gemeinsam Land & Sea UG gründeten, durchlief das Projekt verschiedene Förderprogramme und wurde mit der Zeit geformt. Ziel der beiden Kielerinnen ist es, eine nachhaltige Yogamatte aus verschlissenen Neoprenanzügen zu produzieren. Warum das gar nicht so einfach ist und was die beiden bis jetzt am meisten begeistert hat, erfährst du im Folgendem.
Doro: „Ich hatte schon immer Lust was Eigenes zu machen, wofür man richtig brennt und auch die Motivation hat von Morgens bis Abends zu arbeiten. Ich selber habe das Projekt nicht gegründet, sondern bin in einer Phase dazu gekommen, in der sich das ganze Team stark gewandelt hat. Und als sich für mich die Möglichkeit ergeben hat, habe ich die Chance ergriffen.“
Sophie: „Ich bin schon vor dem Projekt als Einzelunternehmerin selbstständig gewesen, was für mich die Hürde etwas verkleinert hat. Ansonsten kann ich nur bestätigen, dass man sich selbst auch mal austestet und was Eigenes machen will. Außerdem ist man in der Selbständigkeit auch wesentlich flexibler im Vergleich zu Angestellten.“
Doro: „Das Produzieren der Matte ist auf jeden Fall die größte Herausforderung. Oder auch irgendwelche Anwaltsschreiben, mit denen wir überhaupt nicht gerechnet hatten und vorher auch keine Berührung hatten. Zudem wurden in den älteren Neos ein wenig zu hohe Schadstoffmengen gefunden, womit wir auch nicht geplant haben.“
Sophie: „Dann findet man raus, dass die Neoprenanzüge ab 2016 anders hergestellt werden mussten. Leider steht es nicht in den Anzügen, wann sie hergestellt worden sind. Und plötzlich steht man wieder da und überlegt, wer einem helfen kann und wo man anfängt. Dazu kommen dann auch noch die Produzenten, die direkt feste Absatzzahlen verlangen.“
Doro: „Wir wollten ursprünglich auch sehr gerne in Deutschland produzieren, aber durch verschiedenste Hürden haben wir uns jetzt ein Unternehmen in Portugal gesucht, die auch richtig Lust auf unser Produkt haben.“
Doro: „Ich bin überzeugt, dass ein Team unglaublich wichtig ist. Da kann die Idee noch so gut sein, wenn das Team nicht passt, klappt es nicht. Und das haben wir ja auch öfter schon selber erlebt. Deswegen hat sich das Team auch oft geändert, weil die Prioritäten eben auch unterschiedlich waren. Während verschiedenen Förderprogrammen war das Thema Teambuilding auch immer ganz oben auf der Agenda."
Sophie: „Besonders wenn man mal eine Entscheidung alleine treffen muss, ist Vertrauen wirklich essenziell. Bei uns ist es zudem vertraglich festgelegt, dass jeder alleine berechtigt ist, Entscheidungen zu treffen.“
Doro: „Das ist grundsätzlich erstmal gar nicht so einfach. Für uns war es aber definitiv wichtig, dass wir unterschiedliche Kompetenzen haben. Dadurch ergänzen wir uns, aber kommen uns gleichzeitig nicht in die Quere. Wir sprechen uns natürlich viel ab, aber Vertrauen ist auch unfassbar wichtig. Sophie hat einfach am besten gepasst, weil sie das mitgebracht hat, was uns gefehlt hat.“
Doro: „Die Crowdfunding-Kampagne. Da kam von allen Seiten super viel Zuspruch und eben auch Geld. Hinzu kommt auch das mediale Interesse mit Auftritten, wie zum Beispiel im SH-Magazin oder Artikeln in Zeitungen. Das war auf jeden Fall ein richtiger Push.“
Sophie: „Man merkt wirklich, wie viele Menschen bereit wären das Produkt zu kaufen. Wir hatten am Anfang einen unverbindlichen Bestellbutton, bei welchem man sich aber sich nicht sicher sein konnte, ob die Kunden die Matte wirklich kaufen würden. Aber in dieser Zeit (während der Crowdfunding-Kampagne) kam so viel finanzielle Unterstützung, was uns natürlich mehr Selbstbewusstsein gegeben hat.“
Sophie: „Einfach machen und nicht zu schnell aufgeben. Selbst wenn man scheitert, lernt man unfassbar viel, die Zeit kann einem dann keiner nehmen. Man lernt außerdem super viele Menschen und andere Sichtweisen kennen. Es Lohnsteuer sich vielleicht auch gerade am Anfang mal ein Praktikum oder Werkstudentenjob bei einem Start-Up auszuüben, um zu merken, wie das eigentlich in dieser Welt so ist.“
Doro: „Genau. Es hilft auf jeden Fall, sich in Schleswig-Holstein nach Förderungen umzusehen. Das nimmt einfach so viel Angst, weil man weiß, dass gar nicht so viel schiefgehen kann. Gerade wenn man studiert ist es recht risikoarm einfach mal zu gründen, ohne sein eigenes Geld reinzustecken.“