Wenn du und/oder deine Mitarbeiter:innen keine Kapazitäten mehr haben oder gewisse Qualifikationen nicht vorhanden sind, solltest du eventuell über eine Unternehmensberatung nachdenken.
Unternehmensberatungen können dir nicht nur dabei helfen Strukturen zu und Prozesse zu optimieren, sondern auch bei besonderen Aufgaben wie dem Exit helfen. Durch externe Berater kommt oft ein frischer Wind in dein Unternehmen, da der Aufbau und andere Verhaltensmuster innerhalb deines Betriebes hinterfragt werden.
Sowohl für die weitere Auswahl, als auch um das Ergebnis im Nachhinein werten zu können, ist es wichtig, sich die Erwartungen an das Beratungsunternehmen zu notieren. Je genauer dies erfolgt, desto mehr kann das beratende Unternehmen ihre Aufgaben und Ziele definieren, weswegen du dir hierfür ausreichend Zeit nehmen solltest. [1]
Wenn es um die Qualifikationen geht, ist es wichtig zu erwähnen, dass die Berufsbezeichnung „Unternehmensberater“ nicht geschützt ist. Es gibt allerdings Vereine, wie zum Beispiel den Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen (BDU e.V.), deren Mitgliedschaft an Berufsgrundsätze und Kompetenznachweise gebunden ist. So müssen Mitglieder des BDU Nachweise für erfolgreiche Projekte, jahrelange Erfahrung und vieles mehr einreichen, um Mitglied zu werden. Beim Verstoß gegen die Berufsgrundsätze droht der Ausschluss. Neben Mitgliedschaften in derartigen Vereinen helfen Referenzen oft weiter, die Qualifikation des Beraters zu bewerten. Du solltest dir also am besten Kontakt zu den vorherigen Kunden suchen und nach ihren Erfahrungen fragen.
Außerdem solltest du die Beratung speziell nach deinen vorher festgelegten Anforderungen auswählen. Sicherlich werden dir viele Beratungen versichern, dass Sie dir weiterhelfen, dennoch solltest du dir im Klaren sein, wo die Kernkompetenzen der Beratungen sind. Kritische Fragen im Erstgespräch und eine Analyse des Personals helfen oft weiter. Wenn du beispielsweise Hilfe im Prozessmanagement brauchst, ist es wichtig, dass das Personal der Beratung in diesem Gebiet über ausgebildete Mitarbeiter:innen verfügt und auch Referenzen vorweisen kann.
Eine Herausforderung, die die Consulting-Branche hat, ist das Alter. Während immer mehr junge Menschen in den Beruf einsteigen, sind die älteren und erfahreneren Mitarbeiter:innen oft gefragter. Sie verfügen im Gegensatz zu den jungen Kollegen/Kolleginnen über operative Erfahrung und wissen nicht nur um gute Ratschläge, sondern auch um die praktische und erfolgreiche Umsetzung. Jahrelange Erfahrungen in der Branche können ein großer Vorteil sein, dennoch sind motivierte junge Mitarbeiter:innen nicht zu unterschätzen. [2]
Bei der Auswertung der Angebote solltest du dir viel Zeit nehmen und genaustens auf die Formulierungen achten. Am besten nimmst du dir hierfür wieder deine anfangs formulierten Erwartungen zur Hand und gleichst diese ab. Auf mündliche Zusagen, zum Beispiel im Erstgespräch, solltest du dich nicht verlassen, solange diese nicht auch schriftlich vorliegen. Besonders auf die Dauer und den Ablauf der Zusammenarbeit solltest du dich konzentrieren. Es ist zwar verlockend, die größten Beratungsunternehmen mit dem weitesten Kundenstamm zu wählen, dennoch solltest du dich auch über regionale und mittelständische Anbieter informieren, da deren Angebote meist flexibler sind. [3]
Es ist durchaus eine Überlegung wert, sich in den verschiedensten Bereichen helfen zu lassen und mit einer Unternehmensberatung zu kooperieren. Nicht nur wenn deinen Mitarbeiter:innen die Qualifikationen oder Kapazitäten fehlen, um die zusätzlichen Aufgaben zu bewältigen, sondern auch, wenn das Unternehmen nicht das gesamte Potenzial ausschöpft, können professionelle externe Berater helfen. Deine Aufgaben als Gründer:in ist es, sich vorher die Ansprüche zu notieren und dir zu überlegen, wie viel dir die Leistungen des Beratungsdienstleisters wert sind.